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150 Jahre Kreuzbergkapelle - Feierstunde auf dem Kreuzberg

Die Feierstunde am Samstag, den 17.9.2022 wurde um 17.00 Uhr mit einer Hl. Messe begonnen. Pfarrer Thomas Glatzel zelebrierte den Gottesdienst und unser Musikverein und der Kath. Kirchenchor verschönerten ihn mit entsprechenden Liedbeiträgen. Besonders zu erwähnen ist, dass vom Musikverein jedes Lied, das während der Hl. Messe gesungen wurde, begleitet wurde. Nach dem Gottesdienst hielt unser Ortsvorsteher Thomas Behr die Festansprache. Er freute sich, dass bei dieser ungünstigen Wetterlage doch ca. 60 Besucher gekommen waren. So konnte er auch Frau Appel-Dischinger vom Gemeinderat und Thorsten Heneka vom Ortschaftsrat begrüßen. Sogar aus Worms und Ludwigshafen waren zwei Besucher angereist, die für die Kreuzbergkapelle eine neue Kupfervase mitgebracht hatten ( die vorherige Kupfervase wurde gestohlen) Danach wurde dem Heimatverein Tiefenbach ein schönes Gemälde , das die Kreuzbergkapelle zeigt, gemalt von einem Künstler aus Ubstadt-Weiher überreicht. Mit dem Heimatverein Ubstadt-Weiher verbindet uns seit ca. 1 Jahr eine freundschaftliche Beziehung. Herr Roland Pfenninger überbrachte die Grüße seines Vereins und übergab unserem Vorsitzenden Matthias Dewald das Bild. Es war der passende Rahmen für die Übergabe zum 150-jährigen Bestehen der Kreuzbergkapelle.

Die Kreuzbergkapelle  -  150 Jahre Die Kreuzbergkapelle - 150 Jahre

Zum Abschluss der Feierstunde verlas unser Mundartdichter Alfons Emmerich ein schönes Gedicht über die Kreuzbergkapelle. Jetzt ging man zum gemütlichen Teil des Abends über. Der Heimatverein Tiefenbach sorgte für den Umtrunk und den kleinen Imbiss, den die Stadt Östringen, als Besitzerin der Kapelle, uns spendiert hatte.

Der Heimatverein Tiefenbach bedankt sich bei

- allen Gästen und Besuchern für ihr Kommen, bei dieser Feierstunde.

- Herrn Pfarrer Thomas Glatzel für den würdevollen Gottesdienst

- unserem Musikverein Tiefenbach

- unserem Kath. Kirchenchor

-unserem Mundartdichter Alfons Emmerich

- dem Heimatverein Ubstadt-Weiher für die Sondereinlage

- den Damen Hilde Skoric und Erna Heitlinger, die jahrelang die Kapelle geziert haben.

-dem Ehepaar Marliese und Peter Ullmann, die diesen Dienst übernommen haben.

- dem Ehepaar Helga und Edgar Emmerich, die die Außenanlagen pflegen.

Der Heimatverein Tiefenbach hofft, dass alle die diese einzigartige Feierstunde zum 150. Geburtstag unserer Kreuzbergkapelle miterlebt haben, in guter Erinnerung bleiben wird.

LH.

Geschenk des Heimatvereines Ubstadt-WeiherGeschenk des Heimatvereines Ubstadt-Weiher

Gäste beim FestaktGäste beim Festakt

Festansprache unseres Ortsvorstehers Thomas Behr

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Tiefenbacher Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Gäste, ich möchte Sie zur heutigem Jubiläumsfeier 150 Jahre Kreuzbergkapelle recht herzlich begrüßen. Besondere Grüße gehen an alle anwesenden Stadt- und Ortschaftsräte, sowie an den Vertreter des Heimatvereines Ubstadt, Herrn Venninger.

Herr Bürgermeister Felix Geider kann aus terminlichen Gründen an der Feierlichkeit leider nicht teilnehmen. Er bedauert dies sehr und ich soll sie Alle sehr herzlich von ihm grüßen. Ebenso soll ich die Grüße der Stadtverwaltung, des Gemeinderates, der Ortschaftsverwaltung und des Ortschaftsrates übermitteln.

Laut den Tiefenbacher Chroniken war der Wunsch, auf dem Kreuzberg eine Kapelle zu errichten schon sehr früh vorhanden.

Spätestens nach dem Bau der Michaelskapelle im Nachbarort Eichelberg im Jahre 1748 wurde dieser Wunsch immer konkreter.

Es sollte aber bis 1872 dauern, bis man dieses Projekt endlich in Angriff nehmen konnte.

Die Grundsteinlegung fand am 14. Juli dieses Jahres statt und der Bau schritt sehr zügig voran. So konnte die Kapelle am 29. September 1872 feierlich eingeweiht werden.

Die Kreuzbergkapelle und der damalige Pfarrer Michael Stang sind untrennbar miteinander verbunden. Pfarrer Stang hat sich unermüdlich für den Bau der Kapelle eingesetzt. So schrieb er im Februar 1872 an das Ordinariat in Freiburg um eine Baugenehmigung zu erhalten. Ebenso forderte er vehement von der Gemeinde einen Bauplatz auf dem Kreuzberg.

Dieser Platz wurde dann am 17. Mai 1872 vom Bezirksförster Rudolf Widmann zur Verfügung gestellt.

Die Pläne der Kapelle wurden vom Architekten Adolf Williard beim erzbischöflichen Bauamt in Karlsruhe gefertigt.

Die Grundsteinlegung fand, wie bereits erwähnt, am 14. Juli mit großer Anteilnahme der Bevölkerung statt.

Das Baumaterial wurde von den Steinbrüchen in Mühlbach, Odenheim, Weiler und Stifterhof mit Fuhrwerken auf den Kreuzberg gebracht.

Die Bauausführung oblag dem Architekten Wilhelm Lösslein aus Bruchsal.

Die am Aufbau beteiligten Handwerker kamen aus Tiefenbach, Eichelberg, Odenheim und Elsenz.

Die Kapelle steht auf einem Vorsprung des Kreuzberges in einer Höhe von 270 Metern. Der Baustil ist im Kraichgauer Kirchenbau einzigartig. Der Bau selbst ist ein Achteck, ein Oktagon im neuromanischen Stil mit einem aufgesetzten Glockentürmchen. Der Architekt fand seine Inspiration wohl im Karlsdom zu Aachen und anderen byzantinischen Kirchenbauten.

Das bereits seit dem Jahre 1784 auf dem Kreuzberg vorhandene Steinkreuz wurde beim Bau mit in die Apsis eingebunden.

Am 29. September wurde die Kapelle von Pfarrer Stang eingeweiht. Nach Berichten in regionalen Zeitungen kamen über 5.000 Menschen an diesem Festtag auf den Kreuzberg.

Nach dem Beschluss des Freiburger Generalvikariats erhielt das neue Bethaus den Titel:

„Zur Erhöhung des heiligen Kreuzes und zur schmerzhaften Muttergottes.“

Im gleichen Jahr stiftete die Schwester von Pfarrer Stang das nach ihr benannte „Angelika-Glöckchen“, welches heute noch im Glockenstuhl hängt und auch zu hören ist.

In der Gründungsurkunde steht unter anderem zu lesen, dass an Kreuzauffindung (3. Mai), an Kreuzerhöhung (14. September) und an Maria Schmerz (15. September) in der Kapelle Messen gelesen werden sollen.

Für den Unterhalt der Kapelle sollte zwischen Kirchengemeinde und politischer Gemeinde ein Kapellenfonds errichtet werden. Dies führte allerdings in den Folgejahren zu den üblichen Meinungsverschiedenheiten zwischen diesen beiden Institutionen.

Das neben der Kapelle aufgestellte Ostlandkreuz wurde im Jahre 1953 von in Tiefenbach ansässigen Heimatvertriebenen errichtet und am 13. September 1953 feierlich eingeweiht.

Nach ca. 130 Jahren nagte dann der Zahn der Zeit an der Kreuzbergkapelle und sie befand sich in einem desolaten Zustand.

Ortsvorsteher Thomas Behr bei seiner FestanspracheOrtsvorsteher Thomas Behr bei seiner Festansprache

Die Stadt Östringen als Eigentümerin konnte zu dieser Zeit die finanziellen Mittel leider nicht aufbringen und so nahmen sich einige Tiefenbacher Bürger der Renovierung an. Sie gründeten im Jahre 2002 den „Tiefenbacher Heimatverein“ mit dem obersten Ziel, die Kreuzbergkapelle wieder in altem Glanz erscheinen zu lassen.

Noch im gleichen Jahr wurde die Eingangstür originalgetreu, unter Beibehaltung der Originalbeschläge erneuert.

Im Jahre 2004 wurden die Kreuzwegstationen, welche zum Teil durch Erde verschüttet und zugewachsen waren unter fachmännischer Beratung freigelegt.

In den Folgejahren konnte der Heimatverein durch gesammelte Spenden den Altarraum neugestalten, neue Vogelschutzgitter an den Fenstern anbringen, das Treppengeländer erneuern und anbringen.

Im Jahre 2007 wurde der Glockenturm erneuert. Hierzu übergab der Heimatverein der Stadt Östringen eine Spendensumme in Höhe von 12.000 Euro.

Das Glockenseil und das Holzkreuz über dem Eingang wurden angebracht.

Im Jahre 2010 kam es dann zu der wohl größten Spendenaktion in Tiefenbach durch den Heimatverein: „Einen Stern der deinen Namen trägt“. Bis zum Jahre 2012 wurden insgesamt 377 Sterne für je 50,- Euro verkauft. Dieser Betrag wurde zur fachmännischen Sanierung des Innenraumes, begleitet vom Landesdenkmalamt, genutzt.

Nach Abschluss der Renovierung wurde die Kapelle von Pfarrer Gerhard Dutzi aus Zeutern feierlich eingeweiht. Beim anschließenden Festakt in der Kreuzberghalle konnte der Heimatverein Herrn Bürgermeister Geider einen Spendenbetrag in Höhe von 25.000,-- Euro überreichen.

2013 wurde dann noch das Altargitter neu angebracht und neben dem Kirchengebäude wurden die Informationstafeln aufgestellt.

Ich möchte deshalb einen ganz besonderen Dank im Namen von Herrn Bürgermeister Geider, der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat gegenüber dem Heimatverein 2002 Tiefenbach aussprechen.

Aber auch ich möchte mich im Namen der Ortschaftsverwaltung Tiefenbach und des Ortschaftsrates recht herzlich bei unserem Heimatverein bedanken.

Denn nun, 150 Jahre später, kann man sagen, die Kreuzbergkapelle und der Heimatverein Tiefenbach sind untrennbar miteinander verbunden.

Vielen Dank! 

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